Schweizer Schauwellensittiche - Daniel Lütolf
 
 

Daniel Lütolf
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Sonntagsblick (1.7.2001)

Der Herr der Vögel
Bei Daniel Lütolf flattern und schnäbeln rund 300 Wellensittiche

Daniel Lütolf zeigt den Leuten den Vogel. Völlige korrekt und gar nicht unanständig. Denn der Sekundarlehrer aus Würenlos AG züchtet Wellensittiche. Mit den Schönsten der Schönen heimst er an Ausstellungen Pokal um Pokal ein.

Von Elisabeth Schwander

Emsig raspelt Daniel Lütolf (32) Rübeli und Äpfel in eni violettes Plastikbecken. Dann würfelt er gekochte Eier darunter und ergänzt mit einem gelben Pulver, einer Mischung aus Eiern, Honig, Zwieback und anderen wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Vogelleben. "Neben der fertigen Körnermischung bekommen meine Sittiche jeden zweiten Tag diesen Früchte-/Gemüsezusatz." Als weitere Abwechslung gibts gekeimten Hafer. "Ich gebe meinen Vögel das, was sie gerne haben", erklärt der engagierte Züchter die aufwändige Fütterung. "Schliesslich essen wir Menschen auch nicht nur Wasser und Brot."
Daniel Lütolf wohnt mit einem Kollegen und zwei Kolleginnen in einem romantischen Einfamilienhaus direkt am Waldrand. In der geräumigen Innen- und Aussenvolière im Keller schwatzen, flattern und schnäbeln rund 300 Wellensittiche. Gut ein Drittel davon werden demnächst verkauft, fast ausschliesslich an andere Züchter. Denn Daniel Lütolf hat in Europa einen ausgezeichneten Ruf. Davon zeugen die unzähligen Pokale und Urkunden, die in und auf den Schränken und - aus Platzgründen - mittlerweile auch auf dem Heizkessel im Keller vor sich hin stauben.

Angefangen hatte es vor zwanzig Jahren. Als Zwölfjähriger bekam Daniel Lütolf zwei Wellensittiche geschenkt. Bald wurde aus dem Pärchen eine Familie. Daniel setzte sein ganzes Geld ein für den Kauf neuer Vögel und für Futter. Ein Bekannter brachte ihm bei, worauf es beim Züchten ankommt, welche Vögel sich eignen, mit welchen man weiterzüchten soll und welche man am besten gleich verkauft. Inzwischen ist das Hobby selbsttragend. Für seine prächtigen Spitzentiere zahlen internationale Züchter gut gern mehrere hundert Franken.

Daniel Lütolfs Wellensittiche sind grösser als normale Stubenvögel. Sein Ziel ist es, einen Vogel mit möglichst harmonischen Proportionen zu züchten. "Die Ästethik darf aber nie auf Kosten der Gesundheit und Vitalität gehen." Die

 
Lieblingsfutter: Daniel Lütols Wellensittiche bekommen nicht
nur Körner. Im Plastikbecher mischt er Äpfel, Rüebli und gekochte
Eier.
 

Sittiche haben eine stolze Körperhaltung und sind handzahm. "Man muss die Tiere von klein auf an den Menschen gewöhnen, muss sie in die Hand nehmen und auf den Finger setzen. Ein Vogel, der dies nicht in den ersten fünf bis sieben Wochen lernt, wird nie zutraulich werden."
Die Beschäftigung mit seinen Wellensittichen kostet ihn täglich zwei bis vier Stunden. Mittlerweile hat er sein Schulpensum auf 80 Prozent reduziert, um unter anderem genügend Zeit für sein Hobby zu haben. Denn mit Füttern allein ist es nicht getan. Daniel Lütolf nimmt seine Sittiche regelmässig in die Hand, streichelt sie und redet mit ihnen. So erkennt er auch sofort, wenn etwas nicht in Ordung ist. Vor allem die brütenden Paare und ihr Nachwuchs erfordert viel Aufmerksamkeit.

Seine Freunde haben für Daniel Lütolfs Hobby wenig Verständnis. "Vor allem dann, wenn ich plötzlich gesellige Runden für eine Stunde verlasse, um zu Hause einen von der Mutter verlassenen Nestling zu füttern!"
Ihm ist es jedoch egal, was andere denken. Jedes Jahr schlüpfen in seinen Nistkästen rund 300 winzige Wellensittiche. Daniel Lütolf: "Auch nach zwanzig Jahren bin ich jedes Mal wieder fasziniert, wenn ich in den nur gerade haselnussgrossen Eiern das winzige Herz pulsieren sehe!"

 

 
© Daniel Lütolf, Zelglistrasse 7, CH-5436 Würenlos, Tel ++41 (0)56 424 24 27, Mob Tel ++41 (0)79 705 49 08, info@daniel-luetolf.ch

 

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